Beim Tip der Woche stelle ich euch Orte und Persönlichkeiten vor, die ich toll und besonders finde. Diese Woche geht es um Stoff und Schnaps!
Die Entstehungsgeschichte von Sektgar ist zugegebenermaßen etwas intransparent. Gerade die Namensfrage sorgt noch immer für einen schwelenden Streit innerhalb meines Freundeskreis, doch auch nach sechs Staffeln Suits möchte ich hier kein bindendes Urteil abgeben. Ihr macht das schon!
Wer jedoch nachweislich und maßgeblich an der Entstehung von Sektgar beteiligt war, ist der gute Thomas Kochan, der in Prenzlauer Berg den Spirituosenfachhandel "Dr. Kochan Schnapskultur" betreibt.
Im kalten Winter des Jahres 2012 suchte er zusammen mit den netten Herren von Pijökel nach fleissigen Händen für den Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei. Eine Anzeige, die mich durch einen glücklichen Zufall an meinem Lagerfeuer erreichte und mein Leben nachhaltig beeinflussen sollte.
Zwar hatte ich bereits vorher schon das eine oder andere Schnäppschen degustiert und weltmännisch meine Negronis an den Hotelbars der Metropolen genossen, aber die Tür zur Welt der handwerklich produzierten Spirituosen blieb mir bis zu diesem Zeitpunkt leider verschlossen.
Betritt man den Laden von Dr. Kochan, spürt man sofort, auf welches Juwel man gestossen ist. Hier reiht sich ein Schatz an den nächsten und man kommt aus dem stöbern gar nicht mehr heraus. Kannte man Gin bisher vielleicht nur aus dem Supermarkt, wird man überrascht sein, wie viele unabhängige Hersteller hervorragende Produkte auf den Markt bringen, ohne das man jemals von ihnen hören würde, gäbe es nicht einen solch gut sortierten Fachhandel.
Auch für Kenner findet sich immer wieder etwas Neues und Unbekanntes in den Regalen, dessen Geschichte und Vorzüge Thomas jedem Gast in seinem Laden mit einem Lächeln ausführlich erläutert.
So fängt man langsam an zu begreifen, welche Liebe und Herzblut die Produzenten in Ihre Erzeugnisse investieren und wie wichtig es ist, dass wir Kunden auch bereit sind dies monetär zu honorieren. Manchmal ist weniger eben doch mehr.
Die Wertigkeit der Produkte spiegelt sich im Übrigen auch in der Ästhetik der Einrichtung und Präsentation der Waren wieder. Viele liebevolle Details runden das Bild ab und lassen den Besuch zu einem echten Erlebnis werden.
Und als mir am Ende der zweiten Weihnachtsmarktsaison der Wind um die Ohren pfiff, da war es genau dieses gesamtheitliche Prinzip, welches ich mir für Sektgar als oberste Maxime hinter selbige schrieb. Keine Kompromisse! Ciao Aperol! Tschüss Rotkäppchen & Co!
Stand von Sektgar auf der Destille 2014. Model möchte anonym bleiben.
Einmal im Jahr organisiert Dr. Kochan übrigens zusammen mit Theo Ligthart das Craft Spirits Festival - Destille Berlin, eine Messe für handgemachte Spirituosen. Hier trifft man die spannendsten Produzenten Europas und auch ich habe dort 2014 meine ersten Gehversuche mit Sektgar gemacht. Daher freue ich mich umso mehr, auch dieses Jahr wieder vom 1.-2. April mit Mondino dort vertreten zu sein.
Kommt vorbei zum degustieren und flanieren!
Dr. Kochan Schnapskultur
Immanuelkirchstraße 4
10405 Berlin
Fotocredit Header: Dr. Kochan Schnapskultur